Abbas Mios (A. P. 541)

Abbas Mios wurde von einem Soldaten gefragt, ob wohl Gott die Buße annehme. Nachdem er ihn in vielen Gesprächen unterwiesen hatte, sprach er zu ihm: "Sage mir, mein Lieber, wenn dein Gewand einen Riss bekommen hat, wirfst du es dann weg?"

Er antwortete: " Nein, sondern ich flicke es und gebrauche es weiter."

Da erklärte der Greis: "Wenn du also dein Gewand schonst, wird dann nicht auch Gott sein eigenes Geschöpf verschonen?"

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Kommentare: 5
  • #1

    Clemens (Sonntag, 06 Oktober 2019 10:56)

    Heute würde man bei "kik" schnell einige neue Gewänder kaufen und das alte in den Müll werfen. Könnte Gott auf eine Idee bringen...

  • #2

    R.G. (Sonntag, 06 Oktober 2019 11:34)

    ^^ Ähnliches hatte ich auch im Kopf.

  • #3

    K (Sonntag, 06 Oktober 2019 19:15)

    Wichtig finde ich den Hinweis "Nachdem er ihn in vielen Gesprächen unterwiesen hatte..."
    Da gehe ich davon aus, dass bis dahin viel Weg-Arbeit geleistet wurde und wirkliche "Buße" stattgefunden hat. Denn so einfach "Scheiße bauen und dann Schwamm drüber" geht ja auch nicht.

  • #4

    Linda (Montag, 07 Oktober 2019 06:25)

    Wäre es denn nicht sinnvoller, das Gewand zu wechseln, sprich kein Soldat mehr zu sein?

  • #5

    Clemens (Montag, 07 Oktober 2019 10:38)

    Ja, das stimmt wohl. Aber vielleicht wäre schon das Flicken des Risses gleich "kein Soldat mehr sein"?

    Ich würde auch noch fragen: "Soldat in wessen Dienst?"

    Grundsätzlich bedenkens-/beklagenswert finde ich beim Soldatentum, dass damit auch immer ein Element zwingenden Gehorsams verbunden ist - und damit ein Verlust an eigener Entscheidungsfreiheit.

    Wiederum gibt es aber auch noch die Möglichkeit der Befehlsverweigerung. Dann aber je nach raumzeitlicher Position gelegentlich mit drastischen Konsequenzen.

    Schwierig also die Frage, ob Soldat-Sein an sich schon nicht okay ist. Matthäus 26, 52 ist da recht deutlich: "Wer das Schwert nimmt, der soll durch das Schwert umkommen."

    Oder wie die bayrische Bibel sagt: "Daa wis n dyr Jesen zrecht: "Stöck dein Schwert eyn d Schaid; denn allsand, wo zo n Schwert greiffend, kemmend aau durch s Schwert um!"

    Cool! Fremdsprachenkommentare. ^^