Dhamma-Wort II

Kapitel 4 - Blumen (zum Reinschnuppern)


(44 - 59)

44    Wer diese weite Erde wird erobern,
    die Todeswelt mit ihrer Götterwelt?
    Wer wird der Lehre Pfad, wohl aufgezeigt,
    der Tüchtige, wie eine Blume pflücken?

45    Wer übt, wird diese Erde sich erobern,
    die Todeswelt mit ihrer Götterwelt.
    Wer übt, wird sich den Lehrpfad, wohl gezeigt,
    der Tüchtige, wie eine Blume pflücken.

46    Dem Schaume gleich, so sieht er diesen Körper,
    ein Lichtspielding, der tief in sich Erwachte,
    zerbrochen hat er Māros Blumenpfeile,
    kann, unsichtbar dem Todeskönig, gehen.

47    Den, der da bunte Blumen pflückt,
    den Mann mit einem Haftensgeist,
    wie hohe Flut ein schlafend Dorf,
    nimmt den der Tod mit sich, geht fort.

48    Der Mann, der bunte Blumen pflückt,
    erfüllt mit einem Haftensgeist,
    gesättigt nie vom Sinnenreiz:
    der Endiger beherrschet den.

49    Gleichwie die Biene an der Blume
    nicht Farbe, nicht Geruch versehrt,
    fliegt fort, wenn Nektar sie genommen:
    so mag im Dorf der Muni gehn.

50    Nicht was beim Andern ist verkehrt,
    nicht was getan, was ungetan,
    man sehe hin aufs eigne SELBST,
    was es getan, was nicht getan.

51    Gleich wie die Blume leuchtend glänzt,
    in Farbe strahlend, ohne Duft,
    so ist das recht gesprochne Wort
    fruchtlos für den, der es nicht tut.

52    Gleich wie die Blume leuchtend glänzt,
    in Farbe strahlend, voller Duft,
    so ist das recht gesprochne Wort
    fruchtreich für den, der es auch tut.

53    Gleichwie aus einer Menge Blumen
    Girlanden man verflechten kann,
    so an Geboren-Sterblichem
    man sollte reichlich Gutes tun.

54    Nicht Blumenduft dem Wind entgegen geht,
    nicht Sandelduft, noch Tagarajasmin,
    des Guten Duft dem Wind entgegen geht,
    der gute Mensch trägt Duft in jede Richtung.

55    Der Sandel und der Tagara
    der Lotus blau, weiß der Jasmin,
    von allen diesen Düften ist
    der Tugendduft unübertroffen.

56    Gering und schwach ist dieser Duft
    von Tagara und Sandelholz, -
    der Duft der Tugend Übenden,
    der beste, zu den Göttern dringt.

57    Bei denen, die voll Tugend sind,
    bei den nicht lässig Lebenden,
    die frei in rechtem Wissen sind,
    der Māro findet keinen Weg.

58    Gleichwie in einem Abfallberg,
    der hingekippt an einen Weg,
    ein Lotus da entstehen kann,
    rein duftend, Geist erfreuend schön:

59    So bei den vielen Abfallwesen,
    beim blindgewordnen Massenvolk,
    scheint voller Weisheit hell heraus
    der Jünger des, der voll erwacht.

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Kommentare: 1
  • #1

    Clemens (Freitag, 21 Dezember 2018 18:26)

    Hier unter "Puppha - Blumen" eine andere Variante:

    http://www.palikanon.com/khuddaka/dhp/dhp.html#Yamaka