Blüten und Früchte

Der Meister sprach:

"Dass manches keimt, das nicht zum Blühen kommt,

ach, das kommt vor!

Dass manches blüht, das nicht zum Reifen kommt,

ach, das kommt vor!"

 

(Kungfutse: "Gespräche (Lun Yü)"

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Kommentare: 2
  • #1

    Clemens (Dienstag, 22 Mai 2018 16:44)

    Der Meister beschreibt hier recht schön das Faktum des "es ist, wie es ist - und es kann werden, wie es wird". Beides nicht immer so, wie man es sich wünscht oder geplant hat. Auch die Geschicktheit der Mittel, die Freiheit sich selbst gegenüber und all diese wunderbaren Dinge stoßen an Grenzen, solange sie nicht 100%ig geworden sind. Und wohl selbst dann, weil es sonst keine Freiheit geben könnte. Und keinen Bereich, in dem Gott allein den Überblick hat.

    Und der Meister bezieht sich auf was? Praktisch auf alles. Auf Persönlichkeitsaspekte innerhalb der AP. Auf Einzelne in Gruppen. Auf die Gruppen selbst. Und die Zeiträume? Auf dieses Leben. Auf dieses Jahr. Auf diesen Tag. Auf diesen Versuch. Es kann all das bedeuten. So hat es einerseits eine Portion Fatalismus, und andererseits kündigt es von beständig möglichem Aufbruch.

    Es spricht uns die völlige Kontrolle ab, die wir so gerne hätten. Und sagt: Neben Bemühen muss Loslassen seinen Platz finden.

  • #2

    Jonas (Freitag, 25 Mai 2018 08:04)

    Vielen Dank, Clemens. Die letzten beiden Sätze haben mich zu tiefem Meditieren veranlasst - da steckt ein umfassendes System zur Befreiung drin!